Zum Schluss

img_3248-1Im Waisenhaus hat unsere Familie jetzt 6 Mädchen, die kleine America ist noch dazu gekommen, nachdem sich unsere Freundin Hanna bereit erklärt hatte, auch ein Kind zu unterstützen. 

Und Mileidy, die kluge 12-Jährige hatte seit 3 Monaten keine Unterstützung mehr von ihrer Patin bekommen. Eine Katastrophe für sie und die ganze Familie. Sie lebt mit ihren beiden kleineren Schwestern und ihrer Oma in einem Zimmer, ohne Bad, ohne Küche. Die Mutter ist drogenabhängig verlangt, dass ihre Töchter für sie Geld beschaffen. Und die Oma kämpft beim Jugendamt für Ihre Enkeltöchter. Jetzt hat Mileidy eine neue Patin, Katharina. Sie hat sich sehr gefreut über das Foto, das wir ihr mitgebracht haben und natürlich die Chance, weiter zur Schule gehen zu können. Ihre Freundin, auch so ein fleißiges und liebes Mädchen und gute Schülerin, hat nicht so viel Glück – sie hatte am Tag vorher nichts gegessen, es war kein Geld mehr da. Und die Schule kostet, die Uniform kostet, die Hefte, die Bücher……

Gestern haben wir unsere Abschlussberichte für den SES geschrieben. Es ist wieder einiges zusammen gekommen. Im letzten Jahr ist nicht viel umgesetzt worden von dem, was wir geraten hatten. Das lag an dem täglichen Kleinklein, das zu viel Zeit absorbierte und Alfredo keine Möglichkeit ließ, konzeptionell zu arbeiten und Änderungen auf den Weg zu bringen. Nun hat er mit unsere Hilfe endlich durchsetzen können, dass die Abrechnungen durch eine Buchhaltungsfirma gemacht werden und ab dieser Woche soll eine Halbtagssekretärin die Verwaltungsarbeiten übernehmen, damit ihm mehr Zeit bleibt, Kontakte mit Fachoberschulen und ihren Schülern auf der einen Seite und Betrieben als Paten auf der anderen zu vermitteln. Bisher wollen alle Patenkinder auf die Universitäten. Es gibt eine regelrechte Akademikerschwemme, aber das Land hat einen Riesenbedarf an gut ausgebildeten Facharbeitern und Spezialisten. Wir haben eine Broschüre erarbeitet, in der die Vorteile einer engeren Verzahnung von Ausbildung und Industrie aufgezeigt werden. Außerdem gibt es in Bolivien die Forderung, die Unternehmen sollten sich verpflichten, ihrer „sozialen Verantwortung“ gerecht zu werden. Wir werden sehen……

Alfredo spielt mit dem Gedanken aufzuhören, weil ihm alles zu viel wird, aber nun sieht er Licht am Ende des Tunnels. Er hat mit seinem Direktorium vereinbart, bis Ende Juni zu prüfen, ob er den Arbeitsaufwand in 20 Stunden wöchentlich bewältigen kann und ihm der Status als Angestellter der Stiftung gefällt. Wenn nicht, will er sich auf seinen Beruf konzentrieren. Er ist ja eigentlich Rechtsanwalt und das hält ihn finanziell über Wasser. 

Aber keine Angst, FONBEC hört nicht auf zu existieren!

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