El Condor pasa oder: Indigenas en el Peru

Von den 33 Millionen Peruaner gehören zwischen 15 und 45% indigenen Kulturen an. Das kommt auf die Messkriterien an. Die meisten gehören zu Quechua und Aymara Familie, die das südliche Hochland besiedeln.

Für ein paar Soles

Wahrscheinlich vor ungefähr 40 000 Jahren wanderten die Vorfahren der heutigen Indigenas über die zugefrorenen Beringstraße nach Amerika ein und vor 20 000 bis 10 000 Jahren kamen sie bis nach Südamerika. Es gibt Felszeichnungen aus dieser Zeit. Vor 6000 Jahren gelang ihnen die Domestizierung der Lamas. Bekannt ist die Nazca Kultur die um 200 v. C. südlich von Lima siedelten, enorme Linien und Figuren in die Geröllwüste ritzen und unterirdische Bewässerungssysteme hatten. Weitere regionale Kulturen in der Vor-Inka-Zeit waren die Moche, die Chachapoya und die Wari-Kultur. Größere Städte entstanden, das Kunsthandwerk blühte auf. Die gesamte Küste nördlich von Lima war ab etwa 1250 in Händen der Chimú. Ihre Hauptstadt hieß Chan Chan. Sie hatte zu ihrer Blütezeit 60.000 Einwohner.

Unglaublich

Um 1200 gründeten die Incas die Stadt Cusco. Mit ihrem expansiven Eroberungsdrang unterwarfen sie die regionalen Stämme und dehnten ihr Reich im 14. und 15. Jhdt. bis Ecuador im Norden und Chile im Süden aus, so dass es bis 1527 einen Großteil der Westküste Südamerikas einnahm.

Dann kann Pizarro mit seinen goldhungrigen Mordbuben, machte sich den Streit zwischen den Brüder Huascar und Atahualpa um das Erbe des Incareichs zunutze, nahm Atahualpa in einem Hinterhalt gefangen, versprach, ihn frei zu lassen gegen Ladungen von Gold und Silber, ermordete ihn trotzdem und die Herrschaft der Spanier über Südamerika begann. Ausbeuten, ausbeuten war die Devise.

Zwei Kulturen

In der Kolonialzeit wurden das Encomienda-System eingeführt, in dessen Rahmen die spanische Krone Adligen Ländereien zur Nutzung – nicht jedoch als Eigentum – überließ, wobei die dort lebenden Indigenen zu Arbeitsleistungen für die Encomenderos verpflichtet waren. Wiederholt führten die harten Ausbeutungsbedingungen zu Aufständen der indigenen Bauern, die gewaltsam niedergeschlagen wurden

Anfang des 19. Jahrhunderts besiegten Bolivar, San Martin und andere Freiheitskämpfer die Spanier und gründeten unabhängige Republiken in Südamerika. Der große Traum Bolivars von einem geeinten Kontinent scheiterte schnell an den Partikularinteressen der neuen Herrscher, allesamt Criollos (auf dem amerikanischen Kontinent geborene europäischen Ursprungs). Gesetze aus der Kolonialzeit, die die Aneignung indigener Ländereien zum Ärger der Criollos unterbunden hatten, wurden beseitigt.

Traditionell ist die – lokal ausgerichtete – Quechua-Identität untrennbar mit der altherkömmlichen Wirtschaftsweise verbunden. Deren Basis ist in den tiefer gelegenen Regionen die Landwirtschaft, in der hoch gelegenen Region die Weidewirtschaft. Dabei umfasst die typische Andengemeinde mehrere Höhenstufen und somit auch den Anbau einer Vielfalt von Feldfrüchten und Viehhaltung. Das Land gehört traditionell der Dorfgemeinde (ayllu) und wird gemeinsam bewirtschaftet oder jedes Jahr zur Bewirtschaftung verteilt.

Der Kampf der indigenen Völker hatte 1968 Erfolg. Durch eine Landreform, die Großgrundbesitzer enteignete, kam es in Peru zu Verteilung von Land an die indigenen Bauern als individuelles Eigentum. Dies bedeutete einen Bruch mit der überkommenen Quechua- und Aymara-Kultur.

Bis in die Gegenwart wurden Quechua Opfer politischer Konflikte und ethnischer Verfolgung. Im Bürgerkrieg in Peru in den 1980er Jahren zwischen Staatsmacht und Sendero Luminoso waren etwa drei Viertel der rund 70.000 Todesopfer Quechua, während die Verantwortlichen in den Kriegsparteien ausnahmslos Weiße und Mestizen waren.

Von der Politik der Zwangssterilisationen unter Alberto Fujimori waren fast ausschließlich Quechua- und Aymara-Frauen betroffen, insgesamt über 200.000.

Stärker denn je sind heute die indigenen Völker Perus, ihre Territorien, ihre Lebensweise, ihre Kultur bedroht von dem extraktivistischen Wirtschaftsmodell des Landes. Legaler und illegaler Bergbau, Holzschlag, Monokulturen, Erdölförderung und auch der Bau von großen Infrastrukturprojekten, die meist an den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung vorbeigebaut werden, zerstören ihren Lebensraum und bringen Konflikte.

Das Land ist der zweitgrößte Kupferproduzent der Welt und gehört zu den wichtigsten Produzenten von Gold, Zink, Blei, Zinn und Silber. Epizentrum der Proteste heute ist der Süden, wo sich zahlreiche Minen befinden. Auch Touristenattraktionen wie die Inkastadt Machu Picchu oder der Titicacasee liegen dort. Die Regionen gehören gleichzeitig zu den ärmsten des Landes.

Alte Frau in Cusco

Auch das neoliberale Wirtschaftsmodell steht infrage. Es schuf Gewinner – vor allem eine urbane, meist hellhäutige und gebildete Mittelschicht, die im Bergbau und Agrarbusiness tätig ist – und Verlierer: die arme, eher indigene Landbevölkerung, deren Lebensgrundlage durch Agrarindustrie und Bergbau rücksichtlos zerstört wurde. Bildung und Gesundheitsfürsorge blieben für viele von ihnen nur schwer erreichbar.

Beim Thema Zugang zum Justizsystem und Rechtsprechung ist es noch ein langer Weg bis zur Gleichbehandlung. Für die indigene Bevölkerung ohne die notwendigen Mittel und Sprachkenntnisse, um Druck auf die zuständigen Behörden zu machen, ist es ohne externe Unterstützung äußerst schwierig, im staatlichen – oft korrupten – System Gerechtigkeit zu erlangen.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Webseite erstellt mit WordPress.com.

Nach oben ↑

%d Bloggern gefällt das: