Einfach ein Fest, sagt Frank

kein besonderer Grund, bei den Eltern wird gefeiert. 15 Kinder nennt der Vater sein Eigen, mit Enkel und Urenkel kommt da immer eine größere Gruppe zusammen. Jede Familie bringt was mit und in Gruppen ziehen sie ein wie Gladiatoren, tanzend nach der (sehr lauten) Musik, Essen, Trinken, Knabberzeug, schwankend vor sich her tragend. Alle klatschen und jubeln. Und dann wird getanzt bis zur Erschöpfung. Zumindest meiner. Zwischendurch gibt’s Essen, die Frauen haben Häppchen vorbereitet, zwei Männer grillen in einer Ecke und um Mitternacht gibt’s Abendessen. Hähnchenschenkel, Wurst, Kartoffel. Lachen bestimmt das Fest, gegenseitige Umarmung, die Männer schlagen sich dabei auf die Schultern, von den Frauen gibt’s einen Kuss – wenn man Glück hat.

Eile mit Weile

Fing schon an mit der anderen, lässigen Zeitvorstellung. Die ich leider nicht habe, wie auch, 5 Minuten zu spät in Deutschland zur Einladung kommen, grenzt an Sakrileg. Um 16.00 wollen wir fahren, sagt Frank. Um 16:00 Uhr stehen M&R geschniegelt und gebügelt auf der Matte. Carola muss sich noch umziehen, den Kindern die Haare richten, Frank packt ein, er hat Olivenpaste auf gegrilltem Graubrot vorgesehen. Um 17:00 stellt sich raus, das Fest beginnt um 20:00. Eine halbe Stunde später trudeln wir unter den ersten ein, und langsam läuft sich das Fest warm mit dem Einzug der Gladiatoren.

Mir machen sie Hoffnung, die Eltern von Carola. Er ist 96, sie 85 und fit! Fast nicht mehr anwesend war der Vater letztes Jahr beim 65. Hochzeitstag. Dann haben sie ihn in die USA transportiert, er wollte beide Söhne noch mal sehen, die illegalen und jetzt finde ich ihn wieder unter den Lebenden vor. Wir beide hören nicht mehr gut, macht nix. Ist ja nicht so wichtig, was man redet, Hauptsache wir verstehen uns. Die Musik ist laut, die Familie tanzt, Fröhlichkeit um uns, wir lachen.

Ich bin auch rumgehupst, sogar mit Sophie auf der Schulter. Doch irgendwann kam die Müdigkeit in Schüben, war zwar erst nach Mitternacht in Lima, doch meine innere Uhr war noch immer 6 Std. voran. Kommt doch wieder vorbei. Gerne.

4 Antworten auf „Einfach ein Fest, sagt Frank

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  1. Ich erinnere mich sehr gerne an das Weihnachtsfest im Kreise dieser Familie- ein echtes Erlebnis ! Große Herzlichkeit, ähnlich turbulent wie Euer Fest, nur ohne Tanz. Dafür mit Feuerwerk um Mitternacht. Nun ja, besinnlich geht anders. Aber das haben wir ja dann wieder zu Hause.

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    1. Weihnachten hab ich hier bei Einheimischen noch nicht gefeiert. Unser Familie von Carolas Seite ist ja besonders groß. Gab’s da auch Geschenke? Und Feuerwerk zu Weihnachten hat man auch selten.

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      1. Es gab Geschenke nur für für die Kinder. Eigentlich erst um Mitternacht, da geht das Fest erst richtig los, aber weil die Kleinen nicht so lange warten konnten, bekamen sie ihre Päckchen schon früher am Abend.
        Feuerwerk ist so wie bei uns an Silvester, überall knallt es um Mitternacht und von der Dachterrasse aus hatte man einen tollen Blick.

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