Reinhold hat sich gestern die Welt von oben angeguckt und ich vom Wasser aus. Wenn man unsere Bucht verließ, war es stürmisch und mein Abenteurerhut leistete mir gute Dienste.
Ich musste ihn nicht dauernd festhalten. Sehr hatte ich mich auf meine Lieblingstiere gefreut, und sie waren auch da. Man benötigte allerdings gute Augen und Durchsetzungsvermögen, denn als unsere Begleiterin ankündigte, dass wir gleich Pinguine zu sehen bekämen, standen alle 20 Touristen gleichzeitig auf und drängten mit gerecktem Handy nach links. Dort waren sie, fünf Stück, winzig klein auf einem hohen Felsen. Wie sie mit ihren kurzen Stummelbeinchen so hoch klettern können, ist mir ein Rätsel, und bei den Seelöwen bekamen wir eine Unterrichtsstunde in Schwimmen mit, Mutter und Kind, ebenfalls ziemlich weit weg und verdeckt von den anderen.


Ich dachte an die unvergesslichen Erlebnisse auf Galápagos zurück, wo wir auf Tuchfühlung mit Seehunden und Pinguinen um die Wette geschwommen sind. Ratet mal, wer gewonnen hat!
Dafür bekamen wir auch eine Nazca-Zeichnung am Strand zu sehen, einen Kaktus. 180 m lang!
Heute wollten wir mit dem Bus nach Lima zurück fahren , aber um halb acht erreichte uns eine Nachricht, dass der Bus leider ausfällt und wir erst abends fahren oder uns einen anderen Termin aussuchen könnten. Die angegebene Telefonnummer funktionierte nicht. In der Rezeption konnte man zwar einen Kontakt herstellen, aber es ging hin und her und sie konnten uns bei dem Busunternehmen keine neuen Tickets ausstellen, schließlich mussten wir mit einer Dame vom Hotel zu zweit mit unseren Pässen beim Busbahnhof erscheinen, wo man feststellte, dass die Nummer meines Passes unvollständig war. Hatte aber vorher niemand bemerkt. Naja, sie haben versprochen, morgen neue Tickets auszudrucken. Wäre wichtig, rechtzeitig in Lima zu sein, weil Reinhold den nächsten Zahnarzttermin hat.
So haben wir jetzt das Fußballspiel gegen Italien im Hotel sehen können und freuen uns auf einen gemütlichen Hochzeitstag- Abend. Die Sonne ist bereit zu einem Traum-Untergang über dem Meer.


Diese Bootstour haben Kathi und ich im Dezember 2017 auch gemacht, als erstes hat Kathi ihren Hut verloren durch den starken Fahrtwind.
Ich zehre heute noch von der Erinnerung an diese Tour, so beeindruckend fand ich die zigtausende von Vögeln – die Tölpel, Kormorane, und besonders auch die nur an den Küsten Perus und Nordchiles brütenden Inka-Seeschwalben, die leider als sehr gefährdet gelten – dicht gedrängt auf den weiß bekalkten Guano-Felsen der Inseln. Aber die Pinguine sind auch meine Lieblinge!
Und den Candelabro haben wir auch gesehen, absolut großartig. Ich finde ihn ehrlich gesagt beeindruckender als die verwirrenden Linien aus dem Flugzeug, die Reinhold gesehen hat.
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