Pretoria den 21. März 2020
Es reicht. War kein einfaches Projekt. Wir haben es bis zum Ende durchgehalten. Denke, sie können mit ihrer kleinen Organisation professioneller und inhaltlicher weiter machen als bisher. Wenn sie denn wollen. Was haben wir gemacht? Wandzeitungen.

M hat Mediation als ein wirksames Modell der Streitschlichtung in Schulen vermittelt. Sie sind beteiligt an einem größeren Projekt der GIZ mit der Polizei zur conflictreduction an Schulen. Ein überaus wichtiges Thema. Die kloppen sich hier nicht nur. Fachwissen dazu ist Mangelware. Das Pädagogische Landesinstitut von Rheinland Pfalz hat uns freundlicherweise ihre Broschüre zur Verfügung gestellt, die M übersetzt hast. Wenn wir es schaffen, die in Deutschland und anderswo lang schon erprobten Methoden auch hier ein zu führen, ich glaube, dann haben wir viel erreicht. M tut ihr Bestes (und sie ist gut).

Den Lunch mit unserer Gruppe und den Eltern von Tsetse, die aus Limpopo, wo wir letztes Wochenende waren, haben wir nach langem Zögern abgesagt. Und das Gefühl bekämpft, Verpflichtungen seien wichtiger denn Vorsicht. Afrikaner nehmen gemeinsames (Abschieds)Essen sehr ernst. Tut uns leid.
Mir geht das Messer in der Tasche auf, wenn ich die Bilder sehe, wie diese jungen Schnösel, die sich für die Krone der Welt halten, feiern als sei nix gewesen. Alle möglichen Gründe werden angeführt, warum sie das tun. Sie sind, und das meine ich nicht erst seit gestern, egoistische ich zentrierte Arschlöcher. Produkt einer Ellbogengesellschaft, die nur an sich und eigene Vorteile denken kann. So sind sie aufgewachsen, so agieren sie auch in dieser Krise.
Heute geht unser Flug. Soll gehen! Meine Schwester hat uns einen Artikel geschickt, dass Deutsche am Flughafen Johannesburg abgelehnt wurden trotz gültigem Ticket. Es wird noch mal spannend. Und dann das Wetter. Es soll noch mal Winter werden in Deutschland. Wir werden gleich mal die Sauna anmachen. Wenn wir heim kommen. Und 14 Tage darin in Quarantäne verweilen.
Immer wieder großartig, was ihr macht!
Danke, Bernd, diesmal war’s besonders kniffelig. Südafrika versteh ich nicht Corona hat uns die Suppe versalzen. Jetzt sind wir auf dem Weg nach Hause in die Kälte. Bis bald