Ich liege auf dem Bett, der Ventilator quirlt die samtig weiche Luft, der Himmel ist heute kräftig blau, unten im Park riecht man Hunde, von professionellen Hundeführern und Dienstmädchen gelangweilt betreut und je mehr die Innenstadt beginnt, dominieren Abgase. Doch der Wind vom Meer vertreibt sie und bringt Salzgeruch. Vorgestern hatten wir noch Schnee. Nein, nicht in Lima, zu Hause in Hommertshausen.
Busfahren muss wieder gelernt werden. Diese kleinen, wendigen, selbst ausgebauten Gefährte können offenbar nicht geradeaus fahren. Sie mäandern in hoher Geschwindigkeit im Verkehr herum, immer auf der Suche nach den kleinsten Vorteilen fürs Vorankommen, schneiden, fahren auf und biegen, weil es links schneller geht, auch mal plötzlich im rechten Winkel in eine Seitenstraße ab. Dabei hält der Fahrer die Fahrgäste in einem großen Spiegel im Blick, kassiert auf der offenen, nach hinten gehaltenen Handfläche, wirft das Geld in einen Kasten, kramt nach Wechselgeld, es sind seine Einnahmen. Alles während der Fahrt. Er telefoniert, beschallt uns mit Musik und unterhält sich durchs Fenster mit anderen. Wie das ohne große Verluste funktioniert, weiß ich nicht. Es funktioniert auch nicht immer, die kleinen Busse sind mit Kratzern und Dellen übersäht und außen und innen dreckig. Dafür kosten sie nur 25 € Cent bis in die Stadt. Verkehrsregeln gibt es. Aber gefahren wird auf Sicht und im Bewusstsein, der Andere macht genau denselben Scheiss wie ich.

Unsere Lieblingsstrecke gelaufen, unten, an der Steilküste zum Meer. Bis zum Parque Kennedy mit dem Micro (Bus), die Bajada Balta runter, am Parque de Amor vorbei, dem Flugplatz der Paragleiter, dem Leuchtturm, den vielen Heldenstatuen (merke: Held wird man nicht durch Geburt, eher durch erschossen werden. (1)
((1) Auf einem Sockel steht: Una bomba….hizo volar en pedazos al teniente 2do. (Eine Bombe ….. sprengt den 2. Leutnant in Stücke.) Deshalb ein Held! Ausgestellt als Messing Kopf im Park.
Oder auch meine „Helden Nicht-Verehrung„ hier: https://anderewelten.blog/2019/04/03/521/)

weiter zum China Park – überall Betrieb, von Yoga bis Mucki-Training. Und dazwischen Kinder. Es war schön, wieder die Aussicht die Steilküste hinab aufs Meer zu genießen, doch die Sonne war irgendwann zu heiß, die Beine wurden schwach, ein Taxi hat uns heimgefahren in Franks neues Haus.

Der Aufforderung eines jungen, hübschen Mädchens: kommst du mit aufs Zimmer, ist schwer zu widerstehen. Sie macht mich fertig, diese kleine Dynamik-Koboldin. Aber sie liebt mich, das ist sicher.


Hinterlasse einen Kommentar