Santa Cruz de la Sierra 9.2.24 Vom Wetter und guten Freunden

Gestern 35 Grad drückend, Luftfeuchtigkeit über 80%, abends Tropenregen, es schüttet wie aus Eimern, die Straßen, meist mit Dellen, überschwemmt, kleine Autos rangieren vorsichtig, Nachts zog das Gewitter aus dem Amazonasbecken über uns hinweg, wie Theaterdonner röhrte der Schall durch die Straßen.

Seit einiger Zeit ist das Gehör verstopft. Nun ja, das Alter. Oder doch verdreckt mit Wasser aus dem Pazifik? Die Freunde merken es, fragen. Ich hab einen Kollegen, sagt Karen und ruft an. Nachmittags um sechs hast du einen Termin. Wow! Zwei Stunden später fällt mir ein Stiftzahn raus. Dann fahren wir um fünf zu mir, sagt Karen und danach zum Ohrenarzt. Sie ist Zahnärztin. Und dann erkannte ich die schöne Karen nicht mehr wieder mit Mundschutz, Haube, Operationskittel, Einweghandschuhen, die, die beim Anziehen knallen.

Ein Ohr braucht Tropfen zum aufweichen. In fünf Apotheken gibt es sie nicht. Nachts um 11:00 Uhr fährt Alfredo nochmals los nach dem Abendessen bei seiner Familie. Mitten durch Tropengewitter und Hochwasser auf den Strassen. Du brauchst die Tropfen. Nein haben wir nicht sagt auch diese nette Apothekerin, aber, sagt sie nach Konsultation ihres PCs, unsere Sucursal Aleman con 6. Anillo, da gibt es noch 1 Fläschchen. Santa Cruz ist von Ringstraßen umgeben, die erste um das Zentrum. Der sechste ist schon weiter draußen. Unbeirrt saust Alfredo durch das abziehende Unwetter. Und siehe da, sie hatten die Tropfen. Ich liebe die Freunde!

Bolivien hat Devisenprobleme. An den Tankstellen lange Schlangen, Öl-Importe können nicht in $ bezahlt werden, auch Arzneimittel fehlen (hab ich gemerkt). Schade. Wie bei uns bekämpft sich die Spitzenmannschaft lieber untereinander.