Es ist mehr ein Gleiten, manchmal ruhig ohne Motor, nur von der Strömung getragen, dann wieder brodeln die 2000 PS auf, das Schiff zittert und schwenkt in einen der vielen Schleusen, hebt oder senkt sich und hinten raus erscheint eine andere Landschaft, die an unserem Panorama Fenster vorbei gleitet. Auch wieder so ein Euphemismus: Zimmer mit Balkon heißt es im Prospekt. Dachte, ich könnte draußen sitzen. Dabei ist es ein Balkongitter direkt vorm Fenster.

In Hinterkopf meine Reise von Guayaquil in Ecuador nach Marseille 1970 durch den Panamakanal über Venezuela, Holländisch Guyana, Barcelona. Das Schiff schwankte, es nickte und rollte und als uns der Ausläufer eines Orkans traf, fiel das Geschirr aus dem Regal und wir schlitterten samt Tischen durch den Saal. Drei Tage gab’s nur Trockenkost, war nicht weiter schlimm, viele waren sowieso krank. Wie anders dieses Reisen.

Unsere Begleitung: rüstige Rentner in grau schwarz und bunt, gut drauf, Sekt zum Frühstück und wild auf Ausflüge. Essen gibt es fünf mal am Tag. Frühstück, Mittag (light Lunch oder vier Gänge zu Mittag, Kaffeezeit mit musikalischer Untermalung, Aperitif Zeit, Abendessen mit drei Gängen, Nachtsnack.)


Wien, schreibt meine Schwester, sei sehr schön.


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