Apple Produkte gefallen mir. Nur Siri, der Sprachassistent, macht oft nicht das, was er soll.
Gestern Stunden verbracht, um einen Flug nach Bolivien zu buchen. Und dann, um Tippen zu vermeiden, Siri gebeten, den Termin in den Kalender einzutragen.
„Hallo Siri, neuer Termin. Flug Lima-Santa Cruz am 2.3.2025 Ab 1:00 Uhr An 4:45 Uhr. Rückflug am 6.3. Santa Cruz Lima am 6.3. Ab 5:45 An Lima 7:00 Uhr.“ (1 Std Zeitunterschied zwischen beiden Ländern).
Das angesprochene Handy in der Hand schwieg, dafür antwortete eine unverständliche Stimme aus der Tiefe meines Rucksacks. Das iPad hatte übernommen. Und keinen Termin eingetragen. Auch der zweite Versuch ohne Ergebnis im Kalender. M hat den Eintrag dann mit der Hand gemacht.
Heute Nacht um 2.00 Uhr wurden wir durch ein nicht enden wollendes Klingeln geweckt. Siri hatte statt eines Termins den Wecker gestellt. Aber warum um 2:00 Uhr? Jedenfalls wissen wir jetzt, wenn wir vor dem Abflug und Rückflug noch etwas schlafen wollen: Siri weckt gründlich.

Finde ich ja lustig, deine Erfahrung. Das ist halt ein Programm für Rentner, die Zeit haben! Bei meinem Internetprojekt mit meinen Söhnen mache ich aber ähnliche Erfahrungen. Man muß programmieren können und Programme kennen wie Backend,Frontend, Architektur etc. und die sind fast immer Fehlerhaft. Das Alles machen meine Söhne. Mir ist das zu langweilig, auch weil ich den Mehrwert, von schneller und besser nicht sehen kann. Das Internet, mit seine Monopolanbietern, ist einer der Ursachen der neuen Unübersichtlichkeit und ein wichtiger Verstärker für die Politikverdrossenheit _ weil eben zu schnell und zu viel. Und dann haben diejenigen, die garnicht mit dem Medium umgehen können, die Arschkarte – wenn man z.B. nicht weiß wie man an billige Tickets bei der BB kommt und dann teuer bezahlen muß. Das sind dann die Alten, die AFD wählen.
Weil wir die Zukunft nicht denken und gestalten können ( was wir nicht denken können, können wir auch nicht tun) macht uns heute die Digitalisierung und die KI, neben ihren positiven Effekten, genauso platt wie in der industrielle Epoche. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass damals die Akteure in direkte verbindung traten , während heute der wichtigste Akteur, die KI, undurchschaubar bleibt, alle wie in einem kollektivem Wahn unterwegs sind und keiner nix versteht. Selber denken ist halt anstrengend.
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In der Tat, Werner, das ist die große Frage: was bringt es uns. Mit Sicherheit nicht, was wir uns erhofften. Ich gehöre zu den Pionieren der Computerisierung, in der Stiftung die PC Abteilung mit aufgebaut und die ersten Versuche der Datenübertragung (ging daneben, WWW war noch nicht durchgedrungen). Schon damals Ernüchterung. Die Hoffnung, Papier mit Schreibprogrammen zu sparen, ging nach hinten los. Ca. 5 X soviel Papier wurde verbraucht. Das Internet hat dann alles beschleunigt. Kannst du dich noch erinnern, als wir vom Ausland aus per Post die Zentrale informierten? Dauerte, bis Antworten kamen. Zum Schluss meiner Tätigkeit sollten wir die Antworten per Datenfernübertragung schneller schicken als sie gestellt wurden. Ich kriege die billigsten Tickets, aber siehe da, der Aufwand ist größer. Deshalb finde ich das Versagen hochgelobter Programme nach wie vor lustig, auch wenn sie mich Nachts aufwecken. Dich bewundere ich, du hast viel mehr Zeit. Für mich ist es wie Kreuzworträtsel. Ich arbeite an der Reduzierung. Insgesamt stimme ich dir zu: die Welt ist mit dem Internet nicht besser geworden.
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Ich erinnere mich an Botswana 1980 . Internet gab es noch nicht und die Post brauchte Wochen. Ser Rythnus der Kommunikation setzte einen nicht unter Stress. 2010 in El Slvador brauchte ich jeden Tag Stunden , (Abends, wenn mein Personal schon Feierabend hatten) um die eingehende Post zu bearbeiten. Ein großer Teil davon entstand durch die wachsende Verwaltung der GTZ, die ständig bemüht war „alles besser zu machen“. Es gab bis zu 5 Prüfungen im Jahr und wenn man Pech hatte trafen einen alle. Irgendwie wurde alles immer enger und Dinge geregelt die man nicht regeln muß. Ich habe darauf mit einem wachsendem Verwaltungsapparat vor Ort ( bei 11 Projekten ) reagiert. und schlicht Dinge anders oder nicht gemacht , wenn ich das als Notwendig sah und die Abweichungen von der Planung nur begründet, wenn es jemand wissen wollte. Das gab richtig Konflik mit unseren Planern. Hat funktioniert und bei einer externen Evaluierung wurden wir als das beste Projekt in LA bewertet. Ich war ins Ausland gegangen, um andere Erfahrungen zu machen aber der lange Arm deutscher Verwaltung war immer schon da. Warun jemand glaubt die Welt würde besser, wenn man Verwaltun imme genauer und enger macht, ist mir bis heute unverständlich geblieben. Deutsch Kultur?
Ich lese gerade Yuval Harrari, „Nexus“ , der Information von der Steinzeit bis Heute aufzeigt und verständlich macht und was mit der KI auf uns zukommt. Kann ich nur emphelen .
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Warun jemand glaubt die Welt würde besser, wenn man Verwaltun imme genauer und enger macht, ist mir bis heute unverständlich geblieben. Deutsch Kultur?
Tja Werner, scheint mir im Wesen der Verwaltung selbst zu liegen. Die müssen ihre Berechtigung immer neu beweisen. Deutschland ist sehr weit vorgeschritten im Verfeinern. Für uns Auslandsmitarbeiter kamen zwei Stränge zusammen: die Möglichkeit, uns an die kurze Leine zu nehmen durch die besser werdende Datenübertragung und die o. g. Tendenz zum Einengen der Kontrolle. Was sollen die sich machen, kommen morgens ins Büro und haben nix zu tun? Ich bin froh, zu einem Zeitpunkt ausgeschieden zu sein als es enger wurde
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