Dies und das und wie’s uns geht

Diesmal bezahlen wir kräftig für das Vergnügen, in unserer zweiten Heimat zu sein mit den netten Menschen, dem angenehmen Klima, dem köstlichen Essen und natürlich der Familie mit den Enkeln.

Donnerstag morgen sind wir aus Bolivien zurück gekommen, pünktlich um 7:00 Uhr morgens. Im Flugzeug Eiseskälte wie immer, die LATAM Vielflieger gerüstet mit dicken Jacken, wir schon schlauer vom Herflug in drei Schichten eingepackt. Doch der linke Fuß blieb kalt derweil der Schuh, beim Karneval durchnässt, nicht trocken war.

Einschub: erinnert mich an unseren Flug von Köln nach Cuba. Die Kubaner ausgerüstet mit dicken Mänteln, eine Frau sogar mit Pelzmantel, wir in leichter Karibik Kleidung. Wollen die zu Hause zeigen, was sie haben? Das war’s nicht. Der Flug ging, weil USA verboten, zum Auftanken über Grönland. Landung in einem Schneefeld, weitab vom Flughafengebäude. Alle Passagiere mussten bei minus 20 Grad (geschätzt) durch den Schnee ins Warme und zurück wandern. Die Kubaner waren erfahren wie die LATAM Vielflieger.

Prompt fing bei mir der Lima-Husten wieder an und setzte sich fest. Mit viel Tee und Inhalieren geht’s mittlerweile. Das Lima-Klima bekommt mir nicht.

Positiv zu berichten: Ms Hautkrebs ist beseitigt, die Operationen waren erfolgreich, bleibt ein langer Schnitt im Oberarm. Geht das Eine, kommt das Andere.

Freitag waren wir eingeladen von Frank und Andreas, Tagegelder verprassen. Andreas spart, wenn er bei seinem Frank und Carola wohnt. Machen die beiden Freunde in Abständen. Einmal sind sie nach NY geflogen, haben ein Steak für 70$ verspeist. Jeder.

Das Restaurant am Strand, direkt am Wasser, First Class für obere Zehntausend, Preise doppelt und dreifach wie normal, das Essen, angereichert mit hier ein Pünktchen, dort ein Schnipsel, obendrauf ein Krönchen, war freilich gut.

Cala Restaurante & Lounge

Draußen tobten die Wellen, schabten den Steinstrand hin und her, machten die Kommunikation schwer für mich trotz Hörgerät. Selten so unwohl gefühlt zwischen all den Reichen und Superreichen mit ihren aufgemotzten dickbusigen Frauen. Na ja, einige der Männer und Frauen sahen schon gut und gepflegt aus, andere wie typische Mafiabosse aus Filmen. Am besten haben mir die Krebse in Orangen-Maracuja-Soße geschmeckt

M darf abends nicht viel essen, sie isst nicht viel, trotzdem ist’s zu viel. Am nächsten Tag, den Samstag nach der Sportschau (wir sehen sie hier schon Mittags, 6 Std. ist der Zeitunterschied) ein köstliches Essen, zubereitet von Carola und Julia, ihrer Nichte. Reis, angereichert mit Möhren, Erbsen, Knoblauch, dazu eine Huancaina Soße zum Finger lecken (das Rezept von Carola werde ich nächsten veröffentlichen), dazu Kartoffeln dick wie Klöße und eingelegte Zwiebeln mit Koriander. Ach ja, Hähnchen Stücke gab’s auch noch, aber die wären nicht notwendig gewesen. M sagt, es war das beste Essen was sie je in Peru gegessen habe.

Leider bekam es ihr nicht. Nachts hat sie alles rückwärts gegessen. Alles von Donnerstag bis Samstag inklusive Rotwein, Pisco sour und Saft. Danach war sie ziemlich krank. Die Bauchschmerzen haben wir mit heißen Badetüchern versucht zu lindern. Einen Tag hat sie fast durchgeschlafen, war weggetreten, hat kaum geredet. Viel trinken steht in meinen schlauen KI, der Dehydrierung vorbeugen. M trinkt nicht gerne viel Wasser und Ingwer Tee. Nachts um 2:00 steht sie plötzlich auf, will, sich fertig machen und zum Flughafen, drei Tage nach Bolivien. Ich hab mich sehr erschrocken und vorsichtshalber die Balkontür verschlossen. Sie ist schnell wieder eingeschlafen, fast zehn Stunden durch und heute Morgen geht’s Gott sei Dank besser. Zwei Zwieback wollte sie. Zum Ingwer Tee! Mein Magen ist auch nicht gut zu mir. Heute Mittag haben wir uns Gemüsesuppe mit Reis und Hähnchenhack verschrieben. Kann auch köstlich sein. Jetzt versuchen wir, die Zähne nur mit abgekochten Wasser zu putzen.

Und mir? Husten fast weg, Magen fast gut, jetzt kommen die Zähne dran. Im Unterkiefer nur noch deren drei vorne, sie halten das Gebiss. Seit dem Wochenende ein großes schwarzes Loch in zweien. Ein Kratzer, an dem die Unterlippe hängen bleibt. Frank versucht einen Termin beim Zahnarzt zu kriegen. Das kann heiter werden. Wenn den beiden restlichen Zähnen was passiert, hält das Gebiss nicht mehr und ich kann mich mümmelnd auf Suppen und Brei verlegen. Aber sonst geht’s gut! Echt. Keine Depression und nix. Alle Arme und Beine noch dran und der Kopf denkt. Zwar meist Mist, aber das ist bekannt.

8 Antworten auf „Dies und das und wie’s uns geht

Add yours

  1. Du liebe Zeit! Was denn noch? Ich wünsche Euch schnelle gute Besserung! Jetzt wird’s aber so langsam Zeit für unbeschwertes Urlaubsvergnügen!

    Gefällt 1 Person

  2. Na, dann mal schnell Gute Besserung. Wann fliegt Ihr zurück? Vielleicht kann Dir ja ein guter deutscher Zahnarzt ein paar Stiftzähne einsetzen an der die Prothese fest gemacht wird. Ich drück die Daumen

    Like

    1. Besserung wird immer besser. Mittwoch hab ich einen Termin beim Zahnarzt. Den kann ich schon. Zurück an 29.3. Danke fürs Daumendrücken. Der Whisky schmeckt wieder

      Like

  3. Also ich muss doch noch mal eine kleine Anmerkung loswerden, merke, das lässt mir keine Ruhe. Mal eben nach New York jetten, um ein Riesensteak (Rindfleisch hat den miserabelsten CO2-Fußabdruck aller ‚Lebensmittel‘) zu essen, das ist nicht nur teuer für denjenigen, der es macht, sondern für uns alle, insbesondere unsere Kinder und Enkel. Für mich eh dekadent, schon damit komme ich nicht klar, auch ohne ans Klima zu denken. Auch wenn man durch eine Einzelaktion, die man unterlässt, das Weltklima nicht retten kann, gibts vielleicht doch noch eine Alternative dazu, sein überflüssiges Geld zu verprassen.
    Sorry, musste noch raus.

    Gefällt 1 Person

    1. 100% deiner Meinung. Gibt mir Gelegenheit MEINEN Frust mal los zu lassen. Fängt bei mir schon an mit Flügen mal kurz in Europa, egal mit welcher Begründung. Auch ohne Schnitzel essen. (Fleisch steht nach wie vor auf meinen Speiseplan, eben nicht täglich!).
      Wir dürfen allerdings bei Flügen nicht viel sagen. Fliegen nach Südamerika und mal kurz nach Bolivien. Familie ist ja ne gute Begründung. Gelle

      Like

    2. PSS: zur Ehrenrettung von Frank: der ökologische Fußabdruck ist für einen, der in Lima lebt und nur per Fahrrad durch die Gegend saust, ansonsten im Land die Busfahrt vorzieht, noch nicht mal ein Kfz hat, selten Fleisch isst, in Einheitsklamotten rumläuft mit Sicherheit weitaus geringer als bei uns Verbrauchern in der Überflussgesellschaft

      Gefällt 1 Person

Hinterlasse eine Antwort zu hanneeinloft Antwort abbrechen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Erstelle eine Website oder ein Blog auf WordPress.com

Nach oben ↑