Karneval – Nachlese

Kurz vor Mitternacht wummert eine einsame Trommel weiter, sie will nicht glauben, dass der Karneval vorbei ist. Die Nachbarn in den Vorgärten hören auf zu feiern, wir auch.

Interessant, die Organisation des Karnevals. Männer organisieren sich aus Tradition in Fraternidades, Bruderschaften. Nur Cambas aus Santa Cruz, zumeist Freunde, die sich aus Jugendzeiten kennen. Sie treffen sich jeden Donnerstag zum Reden, Spielen, Trinken. Verteilen Geschäfte, fördern, beschützen, organisieren soziale Aktivitäten. Ihre Komitees der „Comparsas“ richten den Karneval aus, bestimmen die Königin und ihren Hofstaat und spenden. 500,-$ für die einfachen Mitglieder, 5000,- $ für eine Auswahl der reichsten, 20 000,-$ für einen Superreichen. Und am Karneval feiern sie vor ihren Lokalen auf der Straße unter Planen mit Kapelle, Essen und Trinken. Kenntlich an den einheitlichen Shirts. Die dürfen die Frauen auch tragen und mit feiern.

Achtlos werden die Bierdosen fallen gelassen, zertreten, in den Rinnstein gekickt. Spät Abends tanzen wir auf einem Bierdosenteppich. Familien mit Kindern sammeln sie in große Säcke, anscheinend bringen sie gutes Geld. Sie zwängen sich bückend durch die Tanzenden, müssen aufpassen, dass sie nicht umgerempelt werden. Es werden solche Mengen Dosenbier getrunken, dass die größte Brauerei alleine vom Karneval leben kann.

Ms schöne, neue weiße Stretch Hose war ein Signal, sie mit roter Farbe zu verschönern. Wasserbomben werden nicht immer nur mit Wasser gefüllt. Jetzt ist sie beim Einweichen blau geworden und meine weiße Hose hat auch rote Flecken.

Der Alltag hat uns wieder. Los gehts!

Bewölkt, Nachts Gewitterleuchten, schwül, 29 Grad. Max 31 Grad, Nachts wird’s kalt, 23 Grad. Eine Gewitterfront zieht heran

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