Es ist wie Mäuse melken. Bolivianer halten eisern fest an der Forderung, Chile müsste ihnen einen Teil der Atacama Wüste und damit den Zugang zum Pazifik zurück geben. Zur Erinnerung: im Salpeterkrieg von 1879 bis 1884 hatten Bolivien und Peru gemeinsam Chile angegriffen. Chile gewann den Krieg und Bolivien verlor ihren Apendix zum Meer. Die letzte große Schlacht hat Bolivien 2018 vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag verloren. Sie glaubens trotzdem nicht und fordern weiter: Anofagasta es y será de Bolivia – Antofagasta ist und wird Bolivianisch bleiben, stand schon bie meiner ersten Reise nach Bolivien auf den Taxis. Ähnliches heute.
Sehe ich doch auf einem militärischen Briefbogen vorgedruckt: El mar nos pertenece por derecho. Recuperarlo es un deber. Frei übersetzt: Der Zugang zum Meer gehört uns nach Recht und Gesetz. Ihn wieder zu erlangen ist eine Verpflichtung.
Und sie verehren ihre Helden aus dem Salpeterkrieg. Einer der Machos war besonders patriotisch. Er kämpfte allein mit 3 Winchester Gewehren als freiwillige Vorhut gegen eine erdrückende Übermacht. Der chilenische Kommandant, der den Wagemut bewunderte, wartete lange. Doch nachdem der Macho einige seiner Männer verwundet hatte rief er ihm zu: Rindase – ergeben sie sich! Und der stolze Bolivianer trompetete die denkwürdigen Worte zurück: “¿Rendirme yo ?… ¡Qué se rinda su abuela, carajo! (Ich, mich ergeben? Soll sich doch deine Großmutter ergeben, verdammt). Wenig später war er von 3 Kugel getroffen. Er schoss weiter und starb. Seine selbstmörderischen Worte findet man heute auf Denkmälern.
Wer sich für diese, auch lustige, Geschichte interessiert, dem empfehle ich den Artikel von Andreas Moser:
