Als Senior Experte des SES in Südafrika: wir müssen zurück

Pretoria 16.3.20
(M) Was für ein Tag! Wir waren früh wach und lasen die Horrornachrichten in der „Zeit“ und im „Spiegel“. Wo überall wieviele Menschen infiziert oder sogar gestorben sind, was man alles tun und nicht tun soll. Und wie lange es dauern kann, bis sich das „normale“ Leben wieder einpendelt. Es ist ja keine Sache von ein paar Wochen. Das Leben wird sich für uns alle ändern müssen, wir werden mehr Zeit zum Nachdenken haben und entscheiden müssen, was wirklich wichtig ist. Keine Freunde und Verwandte jederzeit treffen zu können, das ist für mich das schlimmste. Lieb gewordene Gewohnheiten müssen wir infrage stellen, anderes rückt in den Vordergrund.
Wir versuchten, Informationen aus der Botschaft zu bekommen, und fanden nur veraltete Grußworte des deutschen Außenministers, aber nichts zum aktuellen Stand. Dann plötzlich kamen die Nachrichten. Der SES-Vertreter hier in Südafrika versicherte uns telefonisch, wir könnten nächste Woche nach Kapstadt fliegen, ihm lägen keine aktuelle Warnungen vor. Mitten bei der Arbeit mit der Gruppe aber ploppte plötzlich eine Nachricht des SES aus Bonn auf, wir sollten uns bereit machen, sie buchten auf Anweisung des Auswärtigen Amtes so schnell wie möglich unsere Flüge um.
Wir wollten schon nach Hause ins Hotel fahren, aber so schnell ging es doch nicht – wir fliegen am Samstag Abend und sind am Sonntag früh um 5:30 Uhr in Frankfurt.
Unsere drei Tage im Krüger Nationalpark konnten wir absagen, sie zahlen das Geld zurück, aber den Flug nach Kapstadt und das Hotel am Strand haben wir schon bezahlt, bekommen das Geld aber nicht wieder. Shit happens…..
Ich hatte mich schon gefreut auf unseren Kurzurlaub, den hatten wir uns verdient. Jetzt arbeiten wir noch ein paar Tage mit gebremstem Schaum und versuchen, wenigstens noch ein paar Mitbringsel zu kaufen und ein Museum zu besuchen.
Gerade liest mir Reinhold vor, dass die Franzosen alle Reisen zwischen der EU und nichteuropäischen Ländern für 30 Tage ausgesetzt haben. Na hoffentlich kommen wir noch rechtzeitig weg!
Vielleicht ist morgen wieder alles ganz anders? Noch schlimmer?
Wir können es nicht ändern, wir können nur hoffen, dass alles gut geht.

Liebe Grüße

(R) Gerade lese ich im Spiegel, die EU schießt die Aussengrenzen. Sagt Macron. Frau von der Leyen würde uns noch reinlassen. Aufregend und spannend wird es allemal

3 Kommentare zu „Als Senior Experte des SES in Südafrika: wir müssen zurück

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  1. Hallo Ihr Beiden, ja – das sind aufregende Zeiten, ganz besonders für Euch. Man weiß ja gar nicht, was besser ist. Hier in Deutschland gibt es soviele Infizierte, dass es vielleicht besser ist, in Südafrika zu „überwintern“. Aber im Fall der Fälle ist das deutsche Gesundheitssystem vermutlich doch das Bessere – man möchte ungern in Afrika krank werden. Wobei Südafrika sicherlich noch relativ gute Bedingungen bietet, zumindest wenn man eine gute Krankenversicherung hat.

    Wir wünschen euch alles Gute.

    Liebe Grüße
    F & M

  2. Wie schade, dass ihr den verdienten Urlaub nun nicht antreten könnt! Verrückte Zeiten sind das. Kommt gut und gesund wieder und genießt den Frühling im schönen Hommertshausen.
    LG von Elke & Jörg

    1. Alles verworren. So genau wissen wir noch nicht, wie das neue Leben aussehen mag. Wenn ich das richtig sehe, dürfen auch wir uns nicht treffen. Oder ihr müsst vor den Fenstern bleiben und wir stellen euch was raus. Oder so.

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