Widerstandsfähig
Ich liege im Hochbett vor Marianne und wenn sie nach mir die Treppe hoch kommt, steigt sie liebevoll und sexy über mich. Aus lauter Begeisterung hab ich gestern Abend das iPad über die Bettkante geschubst. Pling, Plong, Plung und Platsch war es die 10 Stufen hinab gedonnert. M schaut auf vom Küssen, was war das? Sie guckt über die Kante. Das iPad? Es lebt noch! Siehe da, es lag auf dem Rücken und lacht mich an. Ohne Schutz hat es den Sturz überlebt.
Hochbettgruft
Seit gestern geht’s aufwärts. Der Kopf wird freier, der Verbrauch von Tempo (Taschentücher) weniger und ich fühle Frühling.
Schon komisch in einem fernen Land die Bettengruft zu hüten. Wir liegen hoch unter der Decke, unten brüllt der Verkehr vorbei und in die Fenster strahlt die Sonne. Man kann sie nicht verdunkeln. Auch Nachts strahlen sie uns Licht ins Zimmer. Die Laternen sind hell.




Konditionierung
Überlebensnotwendig für Fußgänger ist es, keinem Autofahrer zu trauen. Auch keiner Ampel. Grün ist günstig zum Ü m berqueren der Straße aber keine Garantie. Rot heißt: beim Überqueren können Autos kommen. Slalom laufen will gelernt sein. Von Kindesbeinen an. Überraschend ist, wie zuvorkommend manche Autofahrer sind. Obwohl die Straße ein Schlachtfeld des Vorankommens und Durchschlängelns ist geht das nur, wenn jeder auf jeden schaut und ihm alle Schandtaten des Verkehrs zutraut. Man kennt sich.
Die Kirche (wie gehabt)
Am Titicacasee wollten sie eine Trauerfeier abhalten für die toten Kinder, Mütter, Väter, Großeltern die während der Demonstrationen gegen die herrschende ungerechte Klasse von Polizei und Militär erschossen wurden. Hochland Indios sind sehr religiös, die Kirche bedeutet ihnen viel. Der Kirche bedeuten sie nichts. Jegliche Teilnahme von Priestern wurde vom Bischof untersagt. Wer gegen die herrschende Klasse aufmuckt muss bestraft werden. Ein einzelner Priester hat sich erbarmt und Worte des Trostes gefunden.
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