Was wir tun bei FONBEC

Man muss sich das so vorstellen: Da hat einer sich eine gute Idee abgeschaut (aus Argentinien) und beginnt sie umzusetzen. Er sucht sich Schulen und Vertrauenslehrer, die intelligente Schüler identifizieren, die unterstützungsbedürftig sind (vielleicht müssen sie die Schule verlassen, weil sie kein Geld haben um die Uniform zu kaufen oder Schulmaterialien oder den Schulbeitrag oder für den Bus) und dann geht er hin und sucht Paten, die bereit sind, „ihr“ Patenkind mit einen festen, monatlichen Betrag zu unterstützen. Nicht anonym, über einen gemeinsamen Topf, Ziel ist über die Unterstützung hinaus eine Beziehung aufzubauen. Monatlich müssen die Patenkinder einen Brief schreiben, über ihren Alltag erzählen. Manche Briefe sind wunderschön mit Zeichnungen und gebastelten Figuren. Einmal pro Jahr gibt es ein Fest, auf dem sich Paten und Kinder treffen, manche entwickeln ein enges Verhältnis. Das ist gewollt.

Nun muss unser Mann zusehen, wie er das Geld eintreibt, er fährt zu den Paten, holt es ab, fährt zu den Schulen, bringt es, nimmt die Briefe mit, verteilt sie (nicht per Post, die ist hier hoch unuverlässig und wäre zu teuer). Er muss die Buchhaltung machen, Akten anlegen, Dankesbriefe schreiben. Der Aufgabenbereich weitet sich aus, mehr und mehr Paten nehmen teil, mehr Kinder werden unterstützt, mehr Vertrauenslehrer engagieren sich. Eine Verein mit Mitgliedern und Vorstand entsteht, der gemeinnützig werden soll. Die Bürokratie ist übermächtig, verlangt einen hohen Zeitaufwand.

Immer mehr Aufgaben kommen hinzu. Neue Paten und Schulen suchen, Informationsmaterial herausgeben, Internetauftritt, andere Finanzierungsquellen suchen, Vertrauenslehrer koordinieren, die Paten bei Laune halten, Kinder kennen lernen, herumtelefonieren, Freiwillige sollen mithelfen, Paten sollen zu sozialen und medizinischen Diensten angehalten werden, die Presse will was wissen, ein Informationsbrief soll entstehen und die Büroarbeit häuft sich. Und unser Mann weiß nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Bei über 100 Stipendiaten kein Wunder! Seine Arbeitsmethode ist zufällig, spontan, muss professioneller werden.

Genau das haben wir gemacht und machen wir! Übersicht und Struktur in die Arbeitsfelder bringen. Aufgaben automatisieren und auslagern. Info-Broschüre herausgeben. Video drehen (gibt es auch mit deutschem Untertitel). Neue Arbeitsfelder identifizieren (Unternehmen-berufsbildende Schulen). Werbematerial dafür entwickeln (Broschüre, Powerpoint). Die Zusammenarbeit mit der Handelskammer koordinieren.

2019-03-02 09-26

Kommentare sind geschlossen.

Webseite erstellt mit WordPress.com.

Nach oben ↑

%d Bloggern gefällt das: