M: Heute früh um 5:00 bin ich in Panik mit klopfendem Herzen aus dem Schlaf geschreckt. So wie mir ging es den vielen Vögeln, Ibisse und andere Wasservögel, die ein paar Meter von unserem Gelände in einem Feuchtgebiet leben. Sie verließen laut schreiend ihre Plätze und beruhigten sich erst nach langer Zeit.
Jede Nacht und heute noch gegen 4:30 finden auf den gut ausgebauten breiten Straßen hier im Nordteil von Pretoria Motorradrennen statt, dem Geräusch nach auch Autorennen. Die Motoren werden bis zur Schmerzgrenze hochgejubelt. Wir können sie nicht sehen, aber der Lärm ist ohrenbetäubend und bedrohlich und ich rechne ständig mit quietschenden Bremsen und lautem Scheppern und Schreien, weil jemand die Kurve nicht mehr gekriegt hat.
Nachdem wir vorgestern hier im Hotel alleine gearbeitet hatten, hat uns gestern Matsetsebale, kurz Tsetse, mit seinem zweitürigen Mini abgeholt. Ich habe mir die Rückbank mit 8 Stühlen geteilt, die er fürs Büro gekauft hat.
Im Büro wurde gerade ein großer Konferenztisch aufgebaut, und wir konnten anfangen zu arbeiten.

Nicht umsonst hat er Kommunikation studiert: er kann reden wie ein Buch, ebenso sein Freund Thaban, ehemaliger Studentenführer. Auch die Website ist beeindruckend und ich war erstmal baff, was sie da alles auf die Beine gestellt haben. Wenn wir aber nach längerfristigen, konkreten Inhalten und Ergebnissen gesucht haben, war da nichts.
Das Ziel soll sein, benachteiligte Jugendliche in und nach der Schule zu befähigen, ihre Interessen zu vertreten in einem lebenswerteren Süd-Afrika ohne Rassismus, Gewalt und soziale Ungleichheit. Hört sich gut an und sie haben auch schon einige Kontaktleute im Bildungsministerium und bei der Polizei. Was fehlt, sind Strukturen , Inhalte und ein Plan, wie kontinuierlich gearbeitet werden kann. Über das Internet sind sie bekannt geworden und sie haben auch viele Teilnehmer bei ihren Veranstaltungen gewinnen können, aber das war einmal pro Jahr. Es war eine Luftblase.
Wir sind dabei, einen Zeit-und Arbeitsplan zu entwickeln mit festen Verantwortlichkeiten für die Themen und Mitarbeiter.
Mir schwebt als ein Thema auch die Mediation vor, eine Methode der friedlichen Konfliktlösung, die an vielen Schulen in Deutschland, den USA aber auch zwischen Juden und Palästinensern angewandt wird. Ausgebildete Mediatoren bilden Lehrer und Schüler aus, ebenfalls als Streitschlichter zu arbeiten. Die Erfolge sind beträchtlich. Vielleicht wäre das was?

Liebe Marianne,
von so einem Getöse- u.Lärm geweckt zu werden- dabei Angst zu haben,
gleich passiert ein schrecklicher Unfall, ist schon blöd- u. macht den morgen- nur stressig. Dabei sollte man- erholt- u. ausgeruht an Sein Tagwerk gehen ! Ich HOFFE, diese RENN-Veranstaltungen haben i.W., aufgehört !!
Man denkt nicht, dass in einen Mini-PKW, 3 Personen- u. 8. Stühle passen. An diesem Morgen, wurdest Du/Ihr ja zunächst- NICHT verwöhnt, bzgl. FROH + MUNTER, den Tag zu beginnen 😦
ABER dann GING es doch LOS, dazu mit den NEUEN 8 Stühlen, wie man auf den Bildern sieht 🙂
DANKE- für Deine ZIEL-Beschreibung !
Hat es geklappt mit der ANNAHME von Eurem ZEIT- u. ARBEITS- Plänen, wie auch das FINDEN von den DAZU- jeweils VERANTWORTLICHEN Personen ?
Die ANWENDUNG und ANERKENNUNG von „Mediation“ wäre SUPER !!
Sodann WÄRE das „Instrument, zur möglichen Konflktlösung“ auch NACHHALTIG !!!
Bestimmt ist es jedoch ein zusätzliches Problem, geignete Mediatoren – vor Ort zu finden- welche sich auch „langfristig“ angagieren werden.