In der „Zeit“ wird in einem Artikel über Was und Warum der Versäumnisse in Angela Merkels Regierungszeit („Anekdoten gegen Abgründe“- lesenswert!) die Bürokratie genannt, die es offenbar noch immer liebt, Vorgänge mit Füllfederhalter und Fax statt Computer zu bearbeiten. Wie das anders gehen kann, hab ich gerade im Entwicklungsland Peru erlebt.
Frank ist gestern nach Deutschland geflogen. Mittags sagt er, er müsse eine Stunde eher am Flughafen sein, er brauche noch einen Pass. Was? Er hat die peruanische Staatsbürgerschaft (die deutsche auch) und muss als Peruaner aus- und einreisen. Und den Pass kriege ich am Flughafen. Sagt er. Hast du ein Bild? Nö, das machen sie auch da im Büro der Migration. Die ham alles in ihrem Computer und dann geht das schnell. Ich muss geguckt haben wie ein Fahrrad. Weil die Prozedur in D Wochen, wenn nicht Monate dauert. M war letztes Jahr fast die Einreise nach Peru verweigert worden, weil ihr Pass weniger den 6 Monate gültig war. Nur gutes Zureden hatte geholfen (Familie wieder sehen, von Enkel die lange Corona Zeit getrennt). Und das pure Verlängern in D hatte vom Antrag in Dautphe über die Ausstellung in Berlin (glaube ich) Wochen gedauert.
Innerlich hatte ich mich eingestellt, dass Frank nicht fliegen kann. Er rief an, Pass erhalten, kein Problem, gleich geht s los. Ich schlage vor, peruanische Beamte der Migration als Entwicklungshelfer nach D zu schicken
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