Vor 9 Jahren waren wir auf dem Grundstück, das Gerd für den Anbau von Jatropha als Grundlage für Biodiesel nutzen wollte. Eine Sisiphusarbeit, die Büsche von Unkraut frei zu halten und die Früchte zu ernten, was auch trotz Traktoren und Geräten für die Weinlese nicht gelang. Und menschliche Arbeitskraft war zu teuer und nicht effektiv genug. So ist dieses Projekt erstmal verschoben worden, und der Urwald hat sich das Territorium zurück erobert.


Zumindest konnte man erkennen, wo die Felder begannen und wo die Wildnis. Nun lebt Gerds Sohn auf dem Gelände in einer Holzhütte und hat ein veganes Start-up. Er pflanzt überall verteilt in allen möglichen Lücken Gemüse, Zitronengras, Obstbäume und man muss genau wissen, wo etwas Nützliches wächst, sonst sieht man gar nichts. Ordentliche Beete gibt es nicht und sind auch nicht nötig. Ob das für eine einigermaßen ausgewogene Ernährung ausreicht, können wir nicht beurteilen. Die zwei Toiletten bestehen aus Gruben, die jeweils ein halbes Jahr benutzt werden. Dann werden sie mit Erde bedeckt und von Würmern und anderem Getier ein halbes Jahr lang in fruchtbaren Dünger umgewandelt. Danach kann man ihn für den Gemüseanbau verwenden. Es wird nichts verschwendet!

Er wirbt in Berlin und in Peru für veganes Leben und hat zwei Touristinnen aus Deutschland, die sich von dem ernähren, was dort wächst und unter primitivsten Verhältnissen weit weg von Pucallpa und anderen Siedlungen leben. Außer Yoga und Sport zu machen und in der Langwirtschaft mitzuhelfen, gibt es wenig zu tun. Wir haben uns gefragt, wie lange sie das wohl aushalten. Zumindest gibt es gelegentlich Internet und ein paar Bücher.

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